Balkonkraftwerke: Leistungsstarke Mini-PV-Anlagen für zu Hause

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Lukas Weinhardt
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Balkonkraftwerke: Leistungsstarke Mini-PV-Anlagen für zu Hause

Steigende Stromkosten belasten Ihr Budget und Sie suchen nach einer intelligenten, nachhaltigen Alternative? Balkonkraftwerke sind die Antwort. Diese kompakten, steckerfertigen Solaranlagen erzeugen sauberen Strom direkt bei Ihnen zu Hause.

Seit dem Inkrafttreten des Solarpaket I in Deutschland im Mai 2024 ist der Einstieg einfacher und lohnender als je zuvor. Mit einer erlaubten Einspeiseleistung von bis zu 800 Watt und einer Modulleistung von 2.000 Watt können Sie Ihre Stromkosten erheblich senken.

Dieser Artikel führt Sie durch alles, was Sie wissen müssen, um mit Ihrem eigenen Steckersolargerät bares Geld zu sparen und einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten.

💡 Zusammenfassung
  • Mehr Leistung für Sie: Dank des Solarpakets I dürfen Balkonkraftwerke nun bis zu 800 Watt in Ihr Hausnetz einspeisen, bei einer maximalen Modulleistung von 2.000 Watt. Das ermöglicht jährliche Ersparnisse von bis zu 280 Euro.
  • Einfachste Installation: Die Anlagen sind als Komplettsets erhältlich und werden direkt in eine haushaltsübliche Schuko-Steckdose gesteckt. Die Beauftragung eines Elektrikers ist in der Regel nicht mehr notwendig.
  • Keine Vergütung, aber Ersparnis: Überschüssiger Strom fließt unentgeltlich ins öffentliche Netz. Ihre Ersparnis entsteht dadurch, dass Ihr Stromzähler langsamer läuft oder ganz stoppt, weil Sie weniger Strom vom Anbieter beziehen.
  • Vereinfachte Anmeldung: Die Registrierung ist nur noch im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur erforderlich. Die früher notwendige, separate Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt komplett.
  • Klimaschutz für alle: Balkonkraftwerke reduzieren den CO₂-Ausstoß um bis zu 432 kg pro Jahr und machen erneuerbare Energien auch für Mieter ohne eigenes Dach zugänglich. Das Solarpaket I hat die Rechte von Mietern gestärkt, die nun einen Anspruch auf die Installation haben.

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage, die Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandelt. Dieser Strom wird dann direkt in Ihr heimisches Stromnetz eingespeist und von Ihren Haushaltsgeräten verbraucht. Das System besteht im Wesentlichen aus zwei Hauptkomponenten: den Solarmodulen und einem Mikrowechselrichter.

Wie wird Sonnenlicht in Gleichstrom umgewandelt?

In den Solarmodulen befinden sich Solarzellen, die meist aus Silizium bestehen. Trifft Sonnenlicht auf diese Zellen, werden Elektronen in Bewegung versetzt, wodurch Gleichstrom (DC) entsteht. Die meisten modernen Balkonkraftwerke verwenden hocheffiziente monokristalline Solarzellen, deren Wirkungsgrad zwischen 16 % und 22 % liegt. Dies sorgt für eine maximale Stromausbeute auch bei begrenzter Fläche.

Schon an einem leicht bewölkten Tag produzieren diese Module sichtbare Strommengen. Für den höchsten Ertrag ist eine Südausrichtung ideal, doch auch eine Ost- oder Westausrichtung kann sich lohnen, um den Stromverbrauch am Morgen und Abend zu decken.

Wie wird Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom verwandelt?

Ihre Haushaltsgeräte benötigen Wechselstrom (AC), nicht den von den Modulen erzeugten Gleichstrom. Hier kommt der Mikrowechselrichter ins Spiel. Dieses Gerät wird direkt an die Solarmodule angeschlossen und wandelt den Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um.

Moderne Wechselrichter von Herstellern wie Hoymiles oder Deye erreichen einen Wirkungsgrad von über 96 %. Viele Modelle verfügen zudem über integriertes WLAN, sodass Sie die Stromproduktion bequem per App auf Ihrem Smartphone überwachen können. Der Wechselrichter sorgt dafür, dass der erzeugte Strom die richtige Spannung und Frequenz für Ihr Hausnetz hat.

Wie wird das Balkonkraftwerk an die Haussteckdose angeschlossen?

Nach der Umwandlung wird der Strom direkt in Ihr Hausnetz eingespeist. Das geschieht denkbar einfach: Das Kabel des Wechselrichters wird mit einem Stecker in eine normale Haushaltssteckdose (Schuko-Stecker) gesteckt. Dank der neuen Regelungen im Solarpaket I ist dies offiziell erlaubt und ein spezieller Wieland-Stecker ist nicht mehr zwingend erforderlich.

Das bedeutet, Sie benötigen in den meisten Fällen keinen Elektriker für die Installation. Sobald der Stecker eingesteckt ist, steht der selbst produzierte Solarstrom Ihren Geräten sofort zur Verfügung und reduziert den Strombezug aus dem öffentlichen Netz.

Wie kann der Solarstrom im Haushalt genutzt werden?

Der erzeugte Solarstrom wird immer von den Geräten verbraucht, die gerade im Haushalt aktiv sind. Ein 800-Watt-Balkonkraftwerk kann die Grundlast eines typischen Haushalts oft vollständig decken. Dazu gehören Dauerverbraucher wie:

  • Kühlschrank und Gefriertruhe
  • WLAN-Router
  • Standby-Geräte wie Fernseher und Computer

Wenn Sie tagsüber, bei starker Sonneneinstrahlung, zusätzlich Geräte wie die Waschmaschine oder den Geschirrspüler einschalten, nutzen Sie den Solarstrom optimal. Ein intelligenter Stromzähler (Smart Meter) oder ein digitaler Zähler hilft Ihnen dabei, den Überblick über Erzeugung und Verbrauch zu behalten.

Wie funktioniert die Einspeisung von überschüssigem Strom ins Netz?

Produziert Ihr Balkonkraftwerk mehr Strom, als Sie im Moment verbrauchen, fließt der Überschuss automatisch ins öffentliche Stromnetz. Für diese geringen Mengen erhalten Sie keine Einspeisevergütung. Der finanzielle Vorteil entsteht ausschließlich durch die Reduzierung Ihrer Stromrechnung.

Wichtig dafür ist ein moderner Stromzähler mit Rücklaufsperre oder ein Zweirichtungszähler. Alte Ferraris-Zähler ohne Rücklaufsperre sind nach dem Solarpaket I übergangsweise geduldet, bis der Netzbetreiber einen Zählerwechsel vornimmt. Dies stellt sicher, dass alles korrekt gemessen wird.

Vorteile der Nutzung von Balkonkraftwerken

Balkonkraftwerke bieten eine unkomplizierte Möglichkeit, Energiekosten zu senken, die Umwelt zu schützen und ein Stück unabhängiger vom Strommarkt zu werden.

VorteilBeschreibung
Senkung der EnergiekostenEine 800-Watt-Anlage erzeugt bis zu 800 kWh Strom pro Jahr und kann die jährlichen Stromkosten um bis zu 280 Euro reduzieren.
UmweltschutzReduziert den CO₂-Ausstoß um bis zu 432 kg pro Jahr und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien.
Einfache MontagePlug-and-Play-Komplettsets können ohne Elektriker direkt an eine normale Steckdose angeschlossen werden.
EnergieunabhängigkeitDeckt die Grundlast des Haushalts und verringert die Abhängigkeit von steigenden Strompreisen.
Ideal für MieterKein eigenes Dach erforderlich und durch das Solarpaket I haben Mieter nun einen rechtlichen Anspruch auf Installation.

Wie können Balkonkraftwerke Energiekosten reduzieren?

Balkonkraftwerke senken Ihre Stromrechnung direkt. Jede selbst erzeugte Kilowattstunde (kWh) müssen Sie nicht von Ihrem Energieversorger kaufen. Eine 800-Watt-Anlage kann je nach Standort und Ausrichtung zwischen 600 und 900 kWh Strom pro Jahr erzeugen.

Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent pro kWh entspricht dies einer jährlichen Ersparnis von 210 bis 315 Euro. Regionale Förderprogramme, wie sie zum Beispiel in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern oder München angeboten werden, können die Anschaffungskosten zusätzlich senken und die Amortisationszeit der Anlage verkürzen.

Wie tragen Balkonkraftwerke zum Umweltschutz bei?

Jede Kilowattstunde Solarstrom, die Sie erzeugen, ersetzt Strom aus dem deutschen Strommix, der immer noch einen erheblichen Anteil an fossilen Brennstoffen enthält. Ein 800-Watt-Balkonkraftwerk kann pro Jahr zwischen 288 und 432 kg CO₂ einsparen.

Das entspricht in etwa dem CO₂-Ausstoß eines Mittelklassewagens auf einer Strecke von über 2.000 Kilometern. Mit einer Mini-PV-Anlage leisten Sie also einen direkten und messbaren Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz.

Wie einfach ist die Montage und Inbetriebnahme?

Die Installation ist bewusst einfach gehalten. Anbieter wie Priwatt, Solakon oder Yuma Solar bieten Komplettsets an, die alle benötigten Komponenten enthalten: Solarmodule, Wechselrichter, Kabel und passende Halterungen für Balkongeländer, Fassaden oder Flachdächer.

Die Montage der Halterung und der Module dauert in der Regel nur ein bis zwei Stunden. Danach wird der Wechselrichter angeschlossen und das System per Stecker mit einer Steckdose verbunden. Der selbst erzeugte Strom fließt sofort in Ihr Netz. Eine komplizierte Einrichtung oder die Beauftragung eines Handwerkers ist meist nicht nötig.

Wie steigern Balkonkraftwerke die Energieunabhängigkeit?

Durch die Erzeugung Ihres eigenen Stroms reduzieren Sie Ihre Abhängigkeit von externen Energieversorgern und den schwankenden Preisen am Strommarkt. Ein Balkonkraftwerk kann die Grundlast Ihres Haushalts decken, also den Strom, der rund um die Uhr verbraucht wird.

Das gibt Ihnen nicht nur finanzielle Planungssicherheit, sondern auch das gute Gefühl, einen Teil Ihres Energiebedarfs selbst zu decken. Mit optionalen Batteriespeichern, wie der Anker SOLIX 3, können Sie den tagsüber erzeugten Strom sogar speichern und abends oder nachts nutzen, was Ihre Unabhängigkeit weiter erhöht.

Welche Vorteile bieten Balkonkraftwerke für Mieter?

Für Mieter waren Solaranlagen lange Zeit keine Option. Balkonkraftwerke ändern das grundlegend. Sie benötigen kein eigenes Dach und können ohne bauliche Veränderungen am Balkongeländer oder auf der Terrasse installiert werden. Bei einem Umzug nehmen Sie die Anlage einfach mit.

Eine entscheidende Verbesserung brachte das Solarpaket I: Es hat Balkonkraftwerke als „privilegierte Maßnahme“ im Wohnungseigentumsgesetz (WEG) und Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert. Das bedeutet, Mieter haben nun einen rechtlichen Anspruch auf die Installation, und Vermieter können die Zustimmung nur noch aus triftigen Gründen verweigern, etwa wenn die Bausubstanz gefährdet ist.

Regelungen für Balkonkraftwerke in Deutschland

Dank des Solarpakets I, das im Mai 2024 in Kraft trat, sind die Regeln für Balkonkraftwerke in Deutschland so verbraucherfreundlich wie nie zuvor. Die wichtigsten Punkte betreffen die Leistungsgrenzen und die vereinfachte Anmeldung.

Zulässige Einspeiseleistung

Die entscheidende Neuerung ist die Anhebung der Einspeiseleistung des Wechselrichters von 600 auf 800 Watt. Diese Grenze stellt sicher, dass die Haushaltsstromkreise nicht überlastet werden, ermöglicht aber gleichzeitig eine höhere Stromausbeute. Sie können dadurch mehr von Ihrem selbst erzeugten Strom nutzen und Ihre Ersparnis maximieren.

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Lukas Weinhardt

Autor bei Heimfokus

Seit zwei Jahren widme ich mich mit großer Leidenschaft dem Schreiben über fortschrittliche Themen wie Photovoltaik, Wärmepumpen und Bausanierung. Mein Interesse an diesen Gebieten wurde durch die ständig wachsende Bedeutung nachhaltiger Energielösungen geweckt.
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